Hessisch Niedersächsische Allgemeine HNA, Kassel vom 28. September 2009

Helle Lieder im Dunkeln – Die blinde Kölner Sängerin Andrea Eberl trat mit viel Hingabe in der Station 15 auf

Von Saskia Schenk

Kassel. Andrea Eberl findet klare Worte für bedeutsame Themen. Die Songs der Kölner Liedermacherin drehen sich um Freundschaft, Liebe und Trennungsschmerz. Es sind Themen, die jeden von uns interessieren. Bekannt ist die 45-Jährige jedoch vor allem, weil sie blind ist. Als sie als Baby im Brutkasten lag, wurde ihre Netzhaut durch zu viel Sauerstoff beschädigt.

Eberl hat die Welt noch nie gesehen – und trotzdem kann sie die Welt in schönen musikalischen Bildern beschreiben, wie sie nun beim Auftritt vor einem kleinen Publikum in der Station 15 in der Kasseler Goetheanlage bewies.

Über ihr fehlendes Augenlicht sang sie lediglich im Eröffnungsstück "Dialog im Dunkeln", wo erfahrbar wird, wie sich Blindheit auf das Empfinden auswirkt. Ihre Zuhörer unterhielt sie mit viel Energie und Hingabe. Zwei Lieder widmete Eberl beispielsweise besonderen Freundinnen, die ihr in schweren Zeiten Kraft gegeben und sie beeindruckt haben.

Ihre besondere Beobachtungsgabe kommt ihrem Texten immer wieder zugute: Direkt und schnörkellos, aber sehr poetisch, werden das Alltägliche und das Außergewöhnliche eingefangen.

Die Musikerin, die bereits mit Nina Hagen auf der Bühne stand, lockerte das Programm mit vielen Anekdoten auf und konnte sich auf eine hervorragende Klavierbegleitung von Martin Bürecke verlassen. Es saß nicht immer jeder Ton, was bestimmt auch an Ebers hartnäckiger Erkältung lag, aber ihre Stimme war ebenso klar, wie es ihre Worte waren. Ein Hörerlebnis.

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